Mittwoch, 10. Oktober 2012

reaktionärer geht nicht

Alles was von Seite der NRP-Antagonisten auf dieser Seite vorgebracht wurde, ist doch wieder einmal nichts Anderes, als der typisch österreichische Reaktionismus! Anstatt sich sinnvoll in die Diskussion zur Verbesserung unseres Bewertungs- und Korrektursystems einzubringen und zu einer besseren Lösung beizutragen, wird fleißig mit den alten Glaubensbekenntnissen um sich geschmissen und nach hinten (in die eigentlich gar nicht so glorreiche Vergangenheit) geblickt. Dabei spricht man hier sogar noch tapfer von Repressalien gegen aufmüpfige Lehrer und versucht sich in ritterlicher Tugend gegen diese korrupten NRP-ler - und merkt dabei gar nicht, dass man selbst Repressalien einsetzt gegen die Consensus-Gruppe und die Arbeitsgemeinschaft (es wurden im Laufe dieses Blogs sogar Leute direkt angesprochen und dies nicht gerade ruffördernd)! Der Kommentar von Angsthase hat es m. M. n. genau richtig auf den Punkt gebracht: Viele (wohlgemerkt nicht alle) Lehrer können und wollen vermögens ihrer z.T. eingeschlafenen Latein-Kompetenz und ihrer mangelnden Bereitschaft Neuerungen und Engagement ihrem Beruf gegenüber (ist das österreichische Gemüt nicht ein wunderlich verzwicktes!) nichts mit der NRP anfangen. Man könnte dann ja vielleicht merken, dass es mit ihrem Latein doch nicht so weit hergeholt ist oder dass ihr Unterricht gravierende Mängel aufweist. Denn wir alle wissen: Schlechte Noten von Schülern werfen auch immer ein schlechtes Licht auf den Lehrer...
Und diese ewige Litanei mit dem separaten Interpretationstext! Ich empfinde das eigentlich als recht elegante Lösung zu dem "ne bis in idem"-Problem, schließlich eröffnet sich hier doch erst das wahre Sprachverständnis der Schüler! Einen Text zu lesen und zu verstehen, obwohl man nicht alle Vokabel kennt und nicht jede Konstruktion durchschaut, ist das Ziel jedes modernen Fremdsprachenunterricht. Nicht anders funktionieren UR-Fächer wie Englisch, Französisch, Italienisch, etc.
Und ich bin überzeugt davon, dass Universitätsdozenten - um auf einen vorigen Kommentar zurückzukommen - hocherfreut wären, wenn sie diese Schüler, die mit den in der NRP vorgegebenen Operatoren und Aufgaben umzugehen verstehen, in ihren Lehrveranstaltungen begrüßen dürften! Im Moment sieht es mit den Latein-Kenntnissen der Studienanfänger nämlich so dürftig aus, wie seit langem nicht mehr (was unumwunden an den katastrophalen Zuständen im Latein-UR liegt)! Wäre es da nicht endlich an der Zeit, sich einem neuen System nicht länger zu verschließen? Es ist ja nicht so, dass die Materialien zur NRP vermuten lassen könnten, mit wehenden Fahnen unterzugehen - und seien wir mal ehrlich: Schlechter als jetzt kann es doch nicht mehr werden! Also lassen wir uns auf das Neue ein und versuchen wir das Vielversprechende daran zu sehen und nicht die auf dieser Seite immer gleichen wiedergekauten Mängel. Denn wenn ich erst anfangen würde, mich über die derzeitigen Mängel im Maturawesen, dem Latein-UR, den z.T. haarsträubenden Prüfungs- und Bewertungssystemen zu reden, könnten wir unseren Beruf gleich an den Nagel hängen!

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uagabundus - 10. Okt, 15:40

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